Mit Anfängergeist zu mehr Spontanität

Wie festgefahrene Vorstellungen dich daran hindern, spontan zu reagieren – Zen-Meditation als Ausweg.

Selbstbild, Idealbild und Selbstoptimierung

Wir alle haben ein Bild von der Person, die wir sind – unser Selbstbild, auch „Ego“ genannt. Wir sehen uns entweder als ruhige, ehrliche und vertrauenswürdige Menschen oder manchmal als unruhige Personen mit vielen Schwächen. Wir haben eine klare Vorstellung davon, was uns gelingt und wovon wir lieber die Finger lassen sollten. Ebenso tragen wir ein Idealbild in uns, wie wir gerne wären und was wir an uns selbst verbessern könnten. Selbstoptimierung liegt im Trend.

Doch manchmal kollidieren diese Bilder mit der Realität. Wir sehen uns als ehrliche und vertrauenswürdige Personen, greifen jedoch gelegentlich zu einer Notlüge. Wir betrachten uns als fleißige und zielstrebige Menschen, sind jedoch manchmal zu erschöpft, um unseren Pflichten nachzukommen. Es gibt Momente, in denen wir unseren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden, was uns ärgert oder zu Schuldgefühlen führt. Auf Dauer verursachen diese Diskrepanzen Stress und können zu einem Burn-out führen. Schon Buddha sah im Festhalten an Vorstellungen eine wesentliche Ursache des Leidens.

Ein offenes Fenster als Symbol für Offenheit und neue Perspektiven
Zen-Meditation für eine klare Sicht auf dein Leben

Nicht nur von uns selbst haben wir eine Vorstellung, sondern auch davon, wie unser Leben aussieht und wie wir gerne hätten, dass es aussieht. Diese Vorstellungen sind eng mit unserem Selbstbild verknüpft. Sehen wir uns als Teil einer großen Familie, oder sehnen wir uns nach einem Leben als Single? Zieht es uns zu einer Karriere mit viel beruflicher Verantwortung, oder genießen wir lieber unsere Freizeit und widmen uns unseren Hobbys? Wie beurteilen wir unser Leben, und was könnten wir daran verbessern? Unsere Vorstellungen erstrecken sich auch darauf, wie andere sich verhalten sollten, um ein friedliches Miteinander zu ermöglichen, oder wie die Gesellschaft gestaltet sein sollte. Viele Vorstellungen sind kulturbedingt.

Vorstellung schafft Wirklichkeit

Unsere Vorstellungen beeinflussen unsere Entscheidungen und auch die Art und Weise, wie wir handeln. Unser Denken über die Realität formt die Realität: Wenn wir die Vorstellung haben, etwas nicht zu schaffen, meiden wir es, und es bleibt unerledigt. Wenn wir uns als treue Menschen sehen, werden wir unsere Beziehungen nicht leichtfertig aufgeben. Wer glaubt, unbedingt Freiraum zu brauchen, wird sich auf eine feste Beziehung gar nicht einlassen.

Blauer Kopf mit Gehirn
  • mehr Ruhe
  • weniger Stress
  • besser schlafen
  • besser fühlen
  • mehr Konzentration
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  • weniger störende Emotionen
  • mehr Energie

Die Bilder, die unser Leben prägen, sind tief in unserer Psyche verwurzelt und nicht einfach zu ändern. Sie basieren auf unseren Erfahrungen und werden täglich erneuert und bestätigt. Die Art und Weise, wie wir die Wirklichkeit um uns herum wahrnehmen, ist stark von unseren Vorstellungen geprägt. Wir neigen dazu, unsere Vorstellungen als Fakten zu betrachten. Unser Denken schafft den eigenen Beweis dafür, dass unsere Gedanken richtig sind. Es gibt kein Entkommen.

Bilder, Vorstellungen und Ideen prägen das Menschsein und die Menschheit. Die Wunschvorstellung, immer genügend Nahrung zu haben, führte zur Landwirtschaft; die Idee, gesellschaftliche Konflikte nicht mit Gewalt zu lösen, sondern in Debatten Mehrheiten zu überzeugen, führte zur Demokratie; und die Vorstellung, bestimmte Krankheiten heilen zu können, führte zum Gesundheitswesen. Ideen und Vorstellungen prägen den Fortschritt – und leider auch dessen Schattenseiten.

In den Fängen unserer Vorstellungen

Unsere Vorstellungen können uns einschränken und Lösungen im Wege stehen. Manche Ideen verfestigen eine Situation, in der wir uns nicht glücklich fühlen. Wir sind in die Fänge unserer eigenen Vorstellungen und Bilder geraten. Ein negatives Selbstbild, geprägt von dem Gedanken, nicht gut genug zu sein, raubt uns das Selbstvertrauen und hindert uns daran, neue Wege zu gehen und unser Potenzial zu entfalten. Die Idee, unabdingbare Pflichten im Leben zu haben, beschränkt unsere Entscheidungsfreiheit. Manche Vorstellungen sind zwar eine Zeit lang hilfreich, werden im Laufe der Zeit jedoch immer mehr zu einer Belastung. Wir Menschen kommen jedoch auch nicht ohne Vorstellungen aus.

Illustration eines großen Baumes mit dichtem Blätterwerk in Blautönen.

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Vorstellungen durchschauen

Wie einst auch ich, finden viele Menschen den Weg zu einem Kurs von Zen-Meditation Berlin, weil sie etwas in ihrem Leben verändern möchten. Die wichtigste Methode, die wir dazu einsetzen, ist die Meditation. Das längere Stillsitzen und die Fokussierung auf den Atem ermöglichten die Konfrontation mit den eigenen Vorstellungen. Durch das Zählen der Ausatmungen beschäftigen wir die Kognition und verhindern so, dass die im Bewusstsein aufkommenden Bilder bewertet oder gar verurteilt werden. Die Meditation dauert so lange, bis die Glocke das Ende angibt. Das bedeutet, dass wir während dieser Zeit nicht die Möglichkeit haben, uns abzulenken oder sofort zu handeln. Wir sitzen, zählen unsere Ausatmungen und nehmen die auftauchenden Vorstellungen wahr, bis die Glocke läutet. Diese jahrhundertealte Methode hilft uns, unsere Vorstellungen zu durchschauen. Wir entdecken, dass das, was wir für wahr hielten, im Grunde nur eine Vorstellung ist, wir verstehen vielleicht, wie diese Vorstellung entstanden ist, wie wir sie immer wieder bestätigen und wie sie unser Leben bestimmt. Diese Erkenntnisse sind Voraussetzung für Veränderung. Die Meditation schafft den Raum für Veränderung.

Detailreiche Lotusblume mit rosa und weißen Blütenblättern, schwimmend auf ruhigem Wasser
Zenvoll mit Impulsen umgehen
Vom Glück, nicht zugehört zu werden
Weniger Stress durch Zen-Meditation
Die Entdeckung der Freiheit

Anfänger-Geist und der Weg zur Spontanität

Manchmal gelingt es, die Meditation so zu vertiefen, dass die Gedanken nicht nur zur Ruhe, sondern einen Moment lang ganz zum Schweigen kommen. Man spürt nur noch, wie man sitzt und atmet. Angekommen im Hier und Jetzt entsteht eine Offenheit, ein Raum, der das Loslassen der gewohnten gedanklichen Muster ermöglicht, und man schaut mit einem neuen, frischen Blick auf die Welt und das Leben – im Zen-Buddhismus auch „Beginner’s Mind“ oder „Anfängergeist“ genannt. Es ist dieser Anfängergeist, der es uns ermöglicht, uns aus den Fängen festgefahrener Vorstellungen zu befreien und spontan, im Einklang mit dem Hier und Jetzt zu reagieren.

Porträtfoto von Leonne Boogaarts, Zen-Lehrerin und Gründerin von Zenbogen. Sie lächelt und hat lockiges, braunes Haar. Sie trägt ein schwarzes Oberteil und steht vor einem weißen Hintergrund.

Zen-Lehrerin und Gründerin von Zen-Meditation Berlin

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