Serendipität oder der glückliche Zufall

Wie du mit klaren Zielen und offener Haltung den Zufall auf deine Seite ziehst

Als wir im Kurs über Ikigai und Zielsetzung diskutierten, tauchte das Konzept der Serendipität auf. Dieser Begriff beschreibt das Glück, etwas Wertvolles zu finden, ohne aktiv danach gesucht zu haben – ein Phänomen, das unser Leben mit unerwarteten Glücksfällen bereichern kann. Durch klare Ziele zu setzen, ohne zwanghaft an das erwartete Resultat festzuhalten, kannst du die Serendipität für dich nutzen und den glücklichen Zufall an deiner Seite ziehen.

Blaues Anführungszeichen-Symbol – steht für ein wörtliches Zitat
Nahaufnahme eines Feldes mit üppigem, grünem Klee. Die Blätter des Klees sind unterschiedlich groß und leuchten in verschiedenen Grüntönen, was eine lebendige und frische Atmosphäre schafft.

Was ist Serendipität?

Serendipität ist das unerwartete Glück, auf etwas Nützliches oder Aufregendes zu stoßen, während man eigentlich auf der Suche nach etwas ganz anderem ist. Dieser scheinbare Zufall spielt eine große Rolle in Wissenschaft, Technologie und Kunst und führt oft zu bahnbrechenden Innovationen. Aber auch in unserem persönlichen Leben kann Serendipität uns überraschende Glücksfälle bescheren.

Eine Gruppe von Menschen meditiert im Freien in Zen-Haltung am Ufer eines Teichs.

Wichtige Entdeckungen durch Serendipität

Viele lebensverändernde Entdeckungen und Erfindungen sind das Ergebnis von Serendipität. Hier sind drei Beispiele, die dies veranschaulichen:

Penicillin: Alexander Fleming suchte nach einer Substanz, die das Wachstum von Bakterien hemmt. Während seines Urlaubs ließ er versehentlich eine Schale mit Staphylokokken-Bakterien offen stehen. Bei seiner Rückkehr machte er eine erstaunliche Entdeckung: Ein Schimmelpilz hatte die Bakterien abgetötet. So wurde die Wirkung von Penicillin entdeckt, das seitdem Millionen von Leben gerettet hat.
Mikrowellenherd: Percy Spencer, der an der Verbesserung von Radarsystemen arbeitete, machte eine zufällige Beobachtung: Der Schokoriegel in seiner Tasche war durch die Radarsignale geschmolzen. Angetrieben von seiner Neugier führte er Experimente durch, die letztendlich zur Erfindung des Mikrowellenherds führten, der heute in fast jedem Haushalt zu finden ist.
Röntgenstrahlen: Wilhelm Conrad Röntgen bemerkte etwas Ungewöhnliches: Eine fluoreszierende Platte leuchtete, obwohl sie von einem undurchsichtigen Material bedeckt war. Anstatt dies als Fehler abzutun, untersuchte er den Vorfall genauer und entdeckte so die Röntgenstrahlen. Diese Entdeckung brachte der Menschheit immense Vorteile, insbesondere in der medizinischen Bildgebung, aber auch in vielen anderen Bereichen.

Mehr als nur Zufall

Serendipität mag wie reiner Zufall erscheinen, aber es steckt mehr dahinter. Es basiert auf der Fähigkeit, unerwartete Chancen zu erkennen und zu nutzen. Die oben genannten Entdecker suchten aktiv nach Lösungen, waren aber nicht auf ein bestimmtes Ergebnis fixiert. Genau diese Offenheit ermöglichte es ihnen, überraschende Erkenntnisse zu machen und anzuwenden.

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Vorurteile lenken unseren Blick

Ein Freund erzählte mir mal begeistert von einem Buch über Zen-Meditation. Damals war ich voller Vorurteile und fand das alles viel zu esoterisch, sodass ich ihm kaum zuhörte. Einige Jahre später durchlebte ich eine schwierige Zeit, geprägt von Konflikten und Spannungen. Es kam der Tag, an dem mir klar wurde, dass es so nicht weitergehen konnte und ich einen Weg finden musste, mich zu entspannen. Genau in diesem Moment fiel mein Blick auf einen Zeitungsartikel über einen Zen-Kurs, in dem man lernen konnte, sich zu entspannen. Ich meldete mich sofort an. Ohne mein Ziel, Entspannung zu finden, hätte ich diesen Artikel nie gelesen, denn meine Vorurteile hatten sich nicht geändert. Rückblickend hat dieser Kurs mein Leben grundlegend verändert und bereichert.

Seine Wahrnehmung auf das Wesentliche richten

Unser Gehirn filtert ständig die Vielzahl an Informationen, die uns umgeben, da unser Bewusstsein nicht in der Lage ist, alles gleichzeitig aufzunehmen und zu verarbeiten. Dieser Filtermechanismus konzentriert sich auf das, was für uns im Moment am wichtigsten ist, basierend auf unseren aktuellen Interessen und Zielen. Durch das Setzen klarer Ziele können wir diese selektive Wahrnehmung steuern und so unsere Aufmerksamkeit auf Informationen und Reize lenken, die uns bei der Zielerreichung helfen. Unwichtiges wird ausgeblendet. Diese Fokussierung verbessert unsere Fähigkeit, Probleme effektiv zu lösen.

Leuchtendes menschliches Gehirn mit neuralen Verbindungen und dem Text „Meditieren mit Effekt“.
  • mehr Ruhe
  • weniger Stress
  • besser schlafen
  • besser fühlen
  • mehr Konzentration
  • besser zuhören
  • weniger störende Emotionen
  • mehr Energie

Die selektive Wahrnehmung ist die Grundlage für Serendipität. Als mein Freund mir über seine neuen Zen-Einsichten erzählte, verhinderten meine Vorurteile, dass ich ihm richtig zuhörte und tat seine Geschichte als Esoterik ab. Erst als ich mich zum Ziel gesetzt hatte, zu lernen, mich zu entspannen, stolperte ich „zufällig“ über einen Artikel über Zen-Meditation und las ihn auch.

Unsere Ziele und Interessen lenken unsere Aufmerksamkeit auf Aspekte unserer Umgebung, die uns entgehen könnten, wenn wir diese Ziele nicht hätten. So erkennen wir Chancen und Verbindungen, die sonst verborgen geblieben wären.

Offenheit und Serendipität

Um die Kraft der Serendipität zu nutzen, ist es wichtig, sich seiner Ziele bewusst zu sein, während man gleichzeitig offen für verschiedene Ergebnisse bleibt. Ein klares Ziel hilft uns, unsere selektive Wahrnehmung zu fokussieren und relevante Informationen und Gelegenheiten wahrzunehmen. Offenheit und Flexibilität ermöglichen es uns, unerwartete Lösungen zu erkennen und neue Wege zu erkunden.

Cover des Buches Lerne zu denken, was du denken willst

Im Mai 2024 erschienen: das Basisbuch zum Zen-Training

In unseren Kursen legen wir großen Wert auf das Zielbewusstsein der Kursteilnehmer. Wir fragen sie schon am Anfang des Kurses, was sie erreichen wollen und bitten darum, ihre Ziele klar zu formulieren. So lenken wir die Wahrnehmung auf das, was wir erreichen wollen. Während der Meditation lernen wir Vorurteile und feste Erwartungen loszulassen, damit wir uns öffnen für unerwartete Lösungen, die uns in unserem Streben weiterhelfen können.

Porträt von Leonne Boogaarts, Zenlehrerin und Gründerin von Zen-Meditation Berlin, mit lockigem, schulterlangem braunen Haar, schwarzem Oberteil und hellem Hintergrund.

Zen-Lehrerin und Gründerin von Zen-Meditation Berlin

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