Vom Glück, nicht zugehört zu werden

Warum du jede Möglichkeit nutzen solltest, um deine Zuhörfähigkeiten zu verbessern!

Warum unsere Zuhörfähigkeiten abnehmen

Heutzutage sind wir ständig von Medien umgeben, von sozialen Netzwerken über Nachrichtenportale bis hin zu den endlosen Benachrichtigungen auf unseren Smartphones. Diese ständige Überflutung mit Informationen hat ihren Preis: Unser Konzentrationsvermögen nimmt stetig ab. Die Fähigkeit, unsere Aufmerksamkeit über längere Zeiträume hinweg auf eine Sache zu richten, schwindet zusehends. Besonders verheerend für ein friedliches Miteinander ist, dass dies auch unsere Fähigkeit, einander zuzuhören, negativ beeinflusst. Das fördert nicht nur Selbstsucht und Einsamkeit, sondern bedroht auch unseren Gemeinschaftssinn und damit unsere Lebensqualität. In einer Zeit, in der echte, tiefe Kommunikation wichtiger denn je ist, verlieren wir durch übermäßigen Medienkonsum die Fähigkeit, wirklich zuzuhören und einfühlsam auf andere einzugehen.

In den Kursen von ZEN-MEDITATION BERLIN steht die Verbesserung der Konzentrationsfähigkeit, die wir während der Sitzmeditation und den Ritualen üben, im Mittelpunkt. Bei der Auswahl der Kursthemen fokussieren wir uns stets auf bestimmte Aspekte dieser Fähigkeit. Das Kursthema im September ist achtsame Kommunikation, und diese beginnt mit aufmerksamem Zuhören.

Illustration eines großen Baumes mit dichtem Blätterwerk in Blautönen.

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Hindernisse beim Zuhören

Das Zuhören wird oft durch verschiedene Faktoren erschwert, die uns daran hindern, wirklich aufmerksam zu sein. Beispiele sind:

Innere Unruhe und mangelnde Konzentrationsfähigkeit: Wir schweifen gedanklich ab, oft verstärkt durch Smartphones und Hintergrundgeräusche.
Voreilige Schlüsse, Bewertungen und unaufgeforderte Ratschläge: Wir urteilen, bevor wir den anderen wirklich verstehen.
Vorurteile und festgefahrene Meinungen: Wir hören nur das, was unseren bestehenden Ansichten entspricht.
Multitasking: Der Versuch, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, lenkt uns vom Zuhören ab.
Zeitdruck und Ungeduld: Unter Stress hören wir oft nur oberflächlich zu.
Zwei Bäume mit Gesichtern, die sich gegenüberstehen und durch Äste verbunden sind, Vögel fliegen dazwischen

Der größte Störenfried beim Zuhören: Unser Ego

Unser Ego spielt eine zentrale Rolle beim (Nicht-)Zuhören. Während wir vermeintlich zuhören, sind wir häufig schon damit beschäftigt, unsere Antwort zu formulieren. Statt wirklich zuzuhören, warten wir nur auf die nächste Gesprächspause, um unsere eigenen Gedanken und Meinungen einzubringen. So lenken wir das Gespräch unbewusst auf uns selbst und verpassen die Chance, die Perspektive unseres Gegenübers vollständig zu erfassen und eine tiefere, empathische Verbindung aufzubauen.

Unsere Gesprächspartner sagen oft Dinge, die uns nicht unberührt lassen und unmittelbare emotionale Reaktionen in uns auslösen. Eine Geschichte kann Mitleid hervorrufen oder traurig machen. Weil wir diese Emotionen nicht spüren wollen, geben wir ungebetene Ratschläge, in der Hoffnung, die Geschichte zum Guten zu wenden. In Gesprächen, die eigentlich dazu dienen, Streit zu schlichten, fühlen wir uns angegriffen, wenn unser Verhalten angesprochen wird. Wir empfinden Ärger oder Wut und verspüren das Bedürfnis, uns zu rechtfertigen. Auch diese natürlichen Reaktionen führen dazu, dass wir nicht mehr zuhören. Um mit unserer Aufmerksamkeit beim Gespräch zu bleiben, ist es wichtig, diese emotionalen Ablenkungen zu erkennen, sie bewusst wahrzunehmen und dann den Fokus wieder auf das Gespräch zu lenken. Nur so können wir fruchtbare Gespräche führen, die uns weiterbringen und unsere Bindungen zu anderen Menschen stärken.

Blauer Kopf mit Gehirn
  • mehr Ruhe
  • weniger Stress
  • besser schlafen
  • besser fühlen
  • mehr Konzentration
  • besser zuhören
  • weniger störende Emotionen
  • mehr Energie

Unser Ego durchschauen

Im Buddhismus wird das Ego oft als Quelle von Leid und Illusion betrachtet, das überwunden oder transzendiert werden soll. Bei ZEN-MEDITATION BERLIN gehen wir jedoch davon aus, dass das Ego ein natürlicher Teil unserer menschlichen Psyche ist, dem wir weder entkommen noch den wir überwinden wollen. Stattdessen möchten wir es durchschauen, seinen Einfluss erkennen und berücksichtigen. Das üben wir unter anderem bei der täglichen Sitzmeditation, wenn wir unsere Gedanken und Gefühle, die uns während der Meditation ablenken, wahrnehmen, ohne sie zu bewerten oder zu verurteilen, um danach unsere Aufmerksamkeit wieder auf unsere Atmung zu lenken.

Diese Praxis können wir auch beim Zuhören anwenden. Immer wenn wir merken, dass wir abgelenkt sind, nehmen wir das wahr und lenken unsere Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch.

Statt das Ego zu bekämpfen, können wir es gezielt einsetzen, indem wir uns der Vorteile bewusst werden, die aus echtem, aufmerksamem Zuhören resultieren. Wenn wir verstehen, dass gutes Zuhören hilft, tiefere Beziehungen aufzubauen, Missverständnisse zu vermeiden und dadurch unsere Lebensqualität zu steigern, wird es zu einem wertvollen Helfer. So wird das Ego nicht zum Hindernis, sondern zu einem wichtigen Unterstützer, der uns dabei hilft, unsere Kommunikation zu verbessern und uns in zwischenmenschlichen Beziehungen weiterzuentwickeln.

Indem wir aktiv zuhören, bereichern wir nicht nur unser eigenes Leben, sondern tragen auch zu einem harmonischeren und verständnisvolleren Miteinander bei. Doch wie können wir diese Vorteile im Alltag konkret umsetzen? Hier sind einige Techniken, die uns dabei helfen

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Im Mai 2024 erschienen: das Basisbuch zum Zen-Training

Aktives Zuhören geht so 👇

Um besser zuzuhören, können wir verschiedene Techniken anwenden, die uns helfen, unsere Aufmerksamkeit zu fokussieren und empathischer auf unser Gegenüber einzugehen:

Aktives Zuhören: Schenke dem Sprecher volle Aufmerksamkeit, halte Blickkontakt und signalisiere durch Nicken oder kleine verbale Rückmeldungen wie „Ja“ oder „Verstehe“, dass du ihm folgst.
Paraphrasieren: Fasse das Gesagte in eigenen Worten zusammen. Das hilft, das Gehörte zu verinnerlichen und zeigt dem Sprecher, dass du seine Botschaft richtig verstanden hast.
Bewusstes Pausieren: Lege vor deiner Antwort eine kurze Pause ein, um das Gehörte sacken zu lassen und sicherzustellen, dass du nicht voreilig reagierst.
Empathie üben: Versetze dich bewusst in die Lage des Sprechers, um seine Gefühle und Perspektiven nachzuvollziehen.
Ablenkungen minimieren: Schalte elektronische Geräte aus und bereite dich mental darauf vor, ganz im Moment zu sein.

Diese Techniken fördern nicht nur die Qualität des Zuhörens, sondern auch die Tiefe und Echtheit der zwischenmenschlichen Kommunikation.

Die Herausforderung, nicht zugehört zu werden

Es gibt kaum eine bessere Gelegenheit, das eigene Ego zu durchschauen und gleichzeitig unsere Zuhörfähigkeiten zu stärken, als in dem Moment, in dem wir das Gefühl haben, nicht gehört zu werden. Wenn wir in einem Gespräch bemerken, dass unser Gegenüber nicht auf uns eingeht, sondern nur über sich selbst redet, meldet sich das Ego sofort. Wir spüren Ärger, Frustration oder vielleicht sogar Gekränktheit. Diese Reaktionen sind natürliche Hinweise darauf, dass unser Ego in den Vordergrund tritt und die Aufmerksamkeit auf sich lenken will. Doch genau hier liegt eine wertvolle Chance: Statt uns von diesen Gefühlen leiten zu lassen, können wir bewusst innehalten und unser Ego in Aktion beobachten.

In solchen Momenten haben wir nicht nur die Möglichkeit, unser Ego zu reflektieren und zu hinterfragen, warum es uns so sehr stört, nicht gehört zu werden, sondern auch unsere eigenen Zuhörfähigkeiten zu üben. Indem wir uns darauf konzentrieren, wie wir selbst zuhören – selbst wenn wir das Gefühl haben, nicht beachtet zu werden – trainieren wir unsere Fähigkeit, anderen offen und gelassen zuzuhören. Betrachte diese Situationen wie ein intensives Training, das uns hilft, nicht nur unser Ego zu erkennen, sondern auch zu besseren Zuhörern zu werden.

Je öfter wir uns dieser Herausforderung stellen, desto besser werden wir in der Lage sein, in jeder Situation präsent zu bleiben und echtes, empathisches Zuhören zu praktizieren. So wird das vermeintliche Unglück, nicht gehört zu werden, zu einer wertvollen Chance, unser Ego zu durchschauen und das wahre Glück des achtsamen Zuhörens zu entdecken.

Ja, aber …

Es gibt gute Gründe, zuzuhören, ohne selbst gehört zu werden. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einer Freundin, die gerade einen Trauerfall verarbeiten musste. Ich habe sie bewusst reden lassen, weil sie es brauchte. Am nächsten Tag rief sie mich an, weil ihr eingefallen war, dass sie nicht einmal nachgefragt hatte, wie es mir geht. Das war völlig in Ordnung. Ich bin froh, dass ich ihr die Möglichkeit geben konnte, sich alles von der Seele zu reden.

Es gibt jedoch Situationen, in denen diese Einseitigkeit nicht angebracht ist und der Beziehung eher schadet. Wenn das öfter vorkommt, kann man seinen Gesprächspartner darauf ansprechen. Sollte sich die Situation nicht bessern, kann es sinnvoll sein, das Gespräch mit dieser Person zu meiden – natürlich erst, nachdem man selbst das ungehört Zuhören geübt hat.

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