Ein Bodhisattva (Sanskrit für „Erleuchtungswesen“) ist im Mahayana-Buddhismus ein Wesen, das danach strebt, die vollkommene Erleuchtung zu erlangen, jedoch nicht für sich allein, sondern zum Wohle aller fühlenden Wesen. Angetrieben von tiefem Mitgefühl (karuṇā) und Weisheit (prajñā) legt der Bodhisattva das Gelübde ab, seine eigene endgültige Befreiung (den Eintritt ins Nirwana) aufzuschieben, bis alle anderen Wesen ebenfalls befreit sind. Dieses Ideal der altruistischen Hingabe ist ein zentraler Unterschied zu den früheren buddhistischen Schulen, die stärker die persönliche Befreiung des Einzelnen betonten. Avalokiteshvara ist das Urbild des mitfühlenden Bodhisattvas.